Amoklauf in Graz: Täter erlernte Waffengebrauch in Schützenverein


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The Shooting in Graz

A 21-year-old man's shooting spree in Graz, Austria, resulted in ten deaths. The article details how the perpetrator, described as quiet and unassuming, learned to handle firearms at a local shooting club.

The Shooter's Training

The shooter regularly attended the club, practicing with pistols at a distance of 17 meters. He successfully passed a psychological evaluation and obtained a firearms license, purchasing his weapon shortly before the attack. One club member expressed concerns about the shooter's behavior prior to the incident.

Concerns and Calls for Reform

The shooting has prompted calls for stricter gun control measures and a system for reporting individuals exhibiting concerning behavior to authorities. Suggestions include a more comprehensive psychological assessment and a multi-stage training program for obtaining a firearm license. The shooting club's logbook, which records members' activities, has been handed over to the police for investigation.

The Shooting Club's Response

The shooting club's leadership confirmed the perpetrator's training at their facility, describing him as quiet and reserved. They emphasized that rifles were not permitted, and only five-shot magazines were used. The shooting range has been temporarily closed as a mark of respect for the victims. The club members are cooperating with the police investigation.

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„Dann bekam ich plötzlich Angst“

An einen Tag, es muss an einem Freitag vor drei Wochen gewesen sein, erinnert sich der Pensionist besonders: „Es war der Geburtstag eines Fachwartes. Der Bursch war da, saß wieder nur in der Ecke und fragte dann: Schießen wir heute nicht?“ Walter P. will den jungen Mann auf seine Kompetenzen prüfen. „Wir schossen auf fixe Ziele. In sieben Metern Entfernung.“ Nach fünfzehn Schüssen bekommt P. ein mulmiges Gefühl. „Ich bekam Angst, jetzt dreht er sich um und schießt mir in den Bauch. Ich brach ab. Ich war der letzte, der mit ihm geschossen hat.“

Zu seinen Kollegen habe er noch gesagt: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie der zu einem Waffenschein kommen soll und das psychologische Gutachten besteht.“ Eine Stellungnahme der Person, die für das Gutachten zuständig war, steht noch aus.

Der Weg zur Waffe

Der junge Mann nimmt alle Hürden, um legal an eine Waffe zu bekommen. Er ist unbescholten. Weiß, wie man mit der Waffe umgeht, was ihm vom Verein mit einem Waffenführerschein attestiert wird (sonst machen das auch Waffenhändler). Besteht dann auch noch den Psycho-Test. Ein paar Tage später, es muss vergangene Woche gewesen sein, bekommt er eingeschrieben die Waffenbesitzkarte. Für alles zusammen zahlt er nur ein paar Hundert Euro. Kauft sich seine eigene Waffe am Freitag vor der Tat.

Damit Alarmglocken früher schrillen

P. ist wie alle Mitglieder des Schützenvereins tief schockiert. „In den Jahrzehnten seit Gründung des international erfolgreichen Vereins ist nie etwas passiert. Alle passen aufeinander auf.“ Dennoch ist er heute überzeugt: Es braucht zusätzlich zum psychologischen Gutachten ein Frühwarnsystem bei Schützenvereinen und Waffenhändlern. Damit diese offiziell einmelden können, wenn Personen sich psychisch auffällig verhalten haben. Der Zugang zum Waffenführerschein sollte generell erschwert werden, durch einen mehrstufigen Lehrgang.

Damit die Alarmglocken in Zukunft früher schrillen.

Was der Schützenverein sagt

profil hat den Schützenverein mit den Angaben konfrontiert. Der Leiter des Schießvereins bestätigt, dass der 21-jährige Mann, der am Dienstag in Graz zehn Menschen erschoss, den Umgang mit Schusswaffen beim Schützenverein erlernt hat. 

Dort trainierte er regelmäßig – ruhig, unauffällig, allein. „Er war zum Schießen da, sehr ruhig, hat nicht viel gesprochen“, sagt er. Etwa einmal pro Woche sei der junge Mann gekommen, um mit einer Pistole auf eine Zielscheibe in 17 Metern Entfernung zu schießen. Gewehre seien auf der Anlage nicht zugelassen, betont der Sektionsleiter. Geschossen werde ausschließlich mit Fünfschuss-Magazinen. Der Schütze habe erklärt, er wolle eine Waffenbesitzkarte beantragen. „Er hat sich wirklich gut benommen.“

Nach der Tat wurde der Schießstand aus Pietätsgründen geschlossen, heißt es. „So etwas trifft jeden. Wir sind alle geschockt“, sagt der Vereinsverantwortliche. Das Standbuch, in dem sich alle Schützen eintragen müssen, liegt aktuell der Polizei vor. Dort müsste auch die Waffengeschichte des Täters festgehalten sein.

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