Ein teuer Zaun für die Gästefans steht schon mal. Das würde für Regionalliga-Spiele der SV Hemelingen aber nicht reichen. Stefan Freye
Die Termine stehen: In der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord wird die SV Hemelingen zunächst bei Altona 93 antreten (28. Mai), dann den Zweitplatzierten der Oberliga Niedersachsen empfangen (1.6.) und schließlich auf neutralem Platz gegen den Teilnehmer aus Schleswig-Holstein spielen (4.6.). Sie wird das Heimspiel dabei auf der heimischen Sportanlage austragen, sind diese Spiele doch noch nicht betroffen von den Regionalliga-Auflagen.
Gleichwohl muss sich die SVH derzeit aber intensiv mit der Herstellung eines regionalliga-tauglichen Stadions beschäftigen. Es sieht derzeit nämlich nicht danach aus, als ob die SVH so ohne Weiteres über eine solche Spielstätte verfügen wird. „Ohne eine Sondergenehmigung haben wir keine Chance“, sagt Gerd Schlomski. Der Spielleiter hat sich der umfangreichen Umbaumaßnahmen angenommen und auch eine ganze Menge geschafft in den vergangenen Wochen. Das sichtbarste Zeichen der Hemelinger Anstrengungen: Dank staatlicher Zuwendung in Höhe von 80 000 Euro – die BSA Hemelingen ist eine städtische Anlage – wurde ein sogenannter Käfig für die Gästefans gebaut. Sie sind nun komplett getrennt von den anderen Zuschauern, können separat mit Speisen und Getränken versorgt werden und verfügen über eigene Toiletten.
Die Baumaßnahme gilt als großer Schritt auf dem Weg zu einem tauglichen Stadion. Es ist jedoch noch ein weiterer, nicht minder aufwendiger Weg zu gehen. Er betrifft die andere Seite des Rasenplatzes. Dort befinden sich neben der Sprecherkabine noch einige Sitzplätze. Mehr gibt es nicht, und das ist offenbar zu wenig für die Regionalliga. Denn grundsätzlich werden Heim- und Gästefans „nicht unterschiedlich behandelt“. Das stellt August-Wilhelm Winsmann aus der Sicherheitskommission des Norddeutschen Fußballverbandes unmissverständlich klar.
Das bedeutet: Es muss auch die andere Seite gesichert werden. Entweder durch eine Bande und zwei Sitzreihen, hinter der sich die Stehplätze des Heimbereichs befinden. Oder auch diese Seite wird mit einem Zaun in der Höhe des Gästebereichs versehen. So sieht in etwa die Mindestanforderung aus. Sie beinhaltet daneben eine komplette Sperrung der beiden Kurvenbereiche, die ja ebenfalls mit keinerlei Abgrenzung versehen sind.
Man kann sich vorstellen, dass beide Versionen mit großen Kosten verbunden wären. Woher das Geld kommen soll und ob es überhaupt vorhanden ist, erscheint sehr unklar. „Im Jahr 2024 wurden 80 000 Euro zur Herstellung der Regionalliga-Tauglichkeit bereitgestellt, die vom Verein vollständig abgerufen wurden“, sagt Monika Duncan vom zuständigen Sportamt. Der Behörde würden „derzeit keine weiteren Mittel für die noch ausstehenden baulichen Maßnahmen zur Erfüllung der Regionalliga-Tauglichkeit der SV Hemelingen“ zur Verfügung stehen. Ohnehin seien „die stetig steigenden Anforderungen der Fußballverbände an den höherklassigen Spielbetrieb“ nur schwer leistbar für die Kommunen. „Die Stadt Bremen stellt die baulichen Voraussetzungen für Fußballplätze bis zu einem Niveau der Bremen-Liga zur Verfügung“, so Duncan. Von der Stadt gibt es also kein weiteres Geld, und eine von Gerd Schlomski erhoffte Sondergenehmigung wird es auch nicht geben. „Das ist ein absolutes Muss“, sagt Winsmann zu den geforderten Auflagen. Es ist also kompliziert. Einen Umzug schließt Schlomski mittlerweile jedenfalls aus: „Wenn wir unseren Platz nicht genehmigt bekommen, hat sich das erledigt.“
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