Der FC Zürich verspielt den Europacup und braucht wieder Canepa-Geld


FC Zürich's loss to Young Boys results in their failure to qualify for the championship group and raises concerns about the club's management and future.
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Der FC Zürich verspielt die Option Europacup – und muss unangenehme Fragen beantworten

Die Zürcher verlieren in Bern gegen YB 1:2 und rutschen aus der Meistergruppe, weil sich der FC Lausanne-Sport an ihnen vorbeischiebt. Das Projekt mit dem Sportchef Milos Malenovic erleidet einen herben Rückschlag.

Der FC Zürich und sein Trainer Ricardo Moniz (Bildmitte) müssen nach der 1:2-Niederlage in Bern in die Relegationsrunde. Peter Klaunzer / Keystone

Zuletzt ist im ausverkauften Stadion alles im Spiel – Spannung, Hektik, etwas Dramatik, Torchancen, mehr als 7 Minuten Überzeit, Anrennen und Bangen in den Reihen des FC Zürich. Doch irgendwann erlischt mit dem Schlusspfiff die Flamme der Hoffnung, sacken einige Zürcher auf den Kunstrasen, starrt deren Trainer Ricardo Moniz regungslos in Richtung Spielfeld, schüttelt der Sportchef Milos Malenovic an der Seitenlinie den Kopf, schreitet der Klubpräsident Ancillo Canepa zum Fernsehinterview. Bei Blue sagt er, dass die Qualifikation für die Meistergruppe nicht an diesem Tag in Bern verpasst worden sei.

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Der FC Zürich verliert in Bern gegen YB 1:2 und muss in der Tabelle die siegreichen Klubs aus Lausanne und St. Gallen vorbeiziehen lassen. Er rutscht wegen der schlechteren Tordifferenz zugunsten des FC Lausanne-Sport aus den ersten sechs, erleidet eine Vollbremsung, die den Spieler Lindrit Kamberi in der Enttäuschung nach dem Match zur Aussage verleitet, dass sie, also die Spieler, «von unserem Anhang zu Recht ausgepfiffen werden».

YB gegen Zürich ist kein berauschendes Spiel, aber dennoch eines, das vom Spannungsbogen und von besonderen Momenten lebt. In der 97. Minute schiesst der YB-Spieler Rayan Raveloson aus der eigenen Platzhälfte auf das gegnerische Tor, das verwaist ist. Der Ball springt vor dem Tor auf und vom Kunstrasen tatsächlich über das Gehäuse.

YB ist besser geworden, hat aber kein Meisterteam

Der unterhaltsame Nachmittag bietet Anschauungsmaterial zu Fakten und Vermutungen in der Super League. Eine Wahrheit der Saison 2024/25 lautet, dass YB nicht so stark wie früher ist und einen solchen Match nach der 2:0-Führung nicht mehr ruhig nach Hause schaukeln kann. Andere Wahrheiten sind, dass die Berner Besserung mit dem Winter-Rückhol-Transfer Christian Fassnachts (8 Tore in 13 Spielen) in Verbindung steht und dass die Beförderung Marvin Kellers zum YB-Goalie kein Fehler war.

Keller allein treibt an diesem Nachmittag die Zürcher in die Verzweiflung. Zum Beispiel in der 94. Minute, als er den vom eingewechselten Emmanuel Umeh abgegebenen Ball abwehrt.

Letztlich fehlt den Zürchern nur ein Tor, um Unerfreuliches von sich fernzuhalten. Ein Tor für die Differenz zwischen oben und unten. Der 2023 implementierte Modus der Super League erfährt im zweiten Jahr eine in dieser Form unerwartete Kulmination, als würde der sogenannte Strichkampf wieder aufleben, der die Liga vor mehr als zwei Jahrzehnten unter Strom setzte. Bis zu dessen Abschaffung, weil den Klubs mit der vorzeitigen Trennung in eine Final- und Abstiegsrunde zu viel Druck aufgesetzt worden sein soll. So lautete damals jedenfalls die Begründung.

Die Liga kann den Trennstrich feiern

Jetzt ist der Trennstrich wieder da. Und es lässt sich leben damit, muss sich leben lassen. Der Nachmittag in Bern reicht auch den Beleg nach, dass die Liga ausgeglichen ist und schon heute nicht mehr Gültigkeit haben kann, was gestern noch als Wahrheit galt. Die Entscheidung gegen den FC Zürich ist knapp und hat womöglich nur damit zu tun, dass der Schiedsrichter vor dem 2:0 der Berner ein Foul Sandro Laupers gegen Steven Zuber nicht ahndet. Solche Szenen können in solchen Momenten über oben oder unten richten, über Tor oder nicht Tor, über Jubel oder Enttäuschung.

Die Zürcher sind auf den Videoschiedsrichter angewiesen, der zu Recht interveniert, das Berner Tor zum 3:0 wegen eines vorangegangenen Out-Balls aberkennt und Minuten später das Foul im YB-Strafraum ortet, das den FCZ in der 67. Minute mittels Zuber-Penalty auf 1:2 heranbringt. Trotz aller Desillusion müsste der FCZ das Hohelied auf den Videoschiedsrichter anstimmen, der meistens nur zum Thema wird, wenn wieder etwas schiefläuft.

Wenig hätte gefehlt, und der FC Zürich wäre um lästige Fragestellungen herumgekommen. So aber ist ein weiteres Saisonziel verpasst, in den letzten Partien geht es für den Klub um nichts mehr. Oder nur noch darum, «das Gesicht zu wahren», wie sich der Trainer Ricardo Moniz hinterher ausdrückt. Er selbst hat vor dem Spiel Erwartungen geschürt und wird jetzt mit Unangenehmem konfrontiert. Mit der Frage etwa, ob er das Gefühl habe, in der nächsten Saison noch an gleicher Stelle zu sein. Das kann er natürlich weder bejahen noch verneinen, zumal zu diesem Zeitpunkt.

Viel zu viel Unruhe im FC Zürich

Der FC Zürich muss sich hinterfragen. Das Jahr der rigorosen Transformation endet in Ernüchterung, mit einem Rückschlag, der Grundsätzliches hervorkehren müsste. Der Klub wechselte Personal im Dauermodus, forcierte konzeptlos junge Spieler und erregte mit diversen Nebengeschichten Aufsehen. Eigentlich kann nicht sein, dass er die Meistergruppe verpasst. Aber er verspielt sie. Deshalb mutiert die stete Unruhe zur wohl ärgsten Problemzone, neben den Kompetenzen, die im sportlichen Bereich zu sehr beim Sportchef Malenovic zu orten sind. Auch, was die Führung und die Aufstellung der Mannschaft betrifft.

Man kann die Unruhe in Abrede stellen, wie das der Klubpräsident Ancillo Canepa tut. Man kann davon reden, wie das in Spielerkreisen zu hören ist. Oder man kann die Balance halten, wie das der Trainer macht. Ricardo Moniz spricht von «disziplinärer Unruhe», aber gleichzeitig von einer «ganz klaren Linie im Klub».

Diese Linie führt allerdings nicht in die Spitzengruppe der Liga und weit weg vom Europacup. Das wiederum bedeutet mutmasslich, dass das Präsidentenpaar auch 2025 Millionenlöcher wird stopfen müssen. Es sei denn, dass Malenovic im Spielerverkauf im Sommer unerwartet den Turbo zündet.

Der FCZ ist nahe dran in Bern, sehr nahe. Aber er verpasst viel. Sehr viel.

Super League. 33. Runde. Samstag: Grasshoppers - Winterthur 0:1 (0:0). – Ostermontag: Young Boys - Zürich 2:1 (2:0). St. Gallen - Sitten 1:0 (0:0). Servette - Luzern 2:1 (1:0). Lausanne-Sport - Lugano 2:0 (2:0). Basel - Yverdon 5:0 (4:0). – Rangliste: 1. Basel 33/61. 2. Servette 33/55. 3. Young Boys 33/53. 4. Luzern 33/51. 5. Lugano 33/49. 6. Lausanne-Sport 33/47. 7. St. Gallen 33/47. 8. Zürich 33/47. 9. Sitten 33/36. 10. Grasshoppers 33/33. 11. Yverdon 33/33. 12. Winterthur 33/30.

Young Boys - Zürich 2:1 (2:0). 31 500 Zuschauer. – Schiedsrichter: San. – Tore: 12. Itten 1:0. 44. Fassnacht 2:0. 67. Zuber (Penalty) 2:1. – Young Boys: Keller; Athekame, Zoukrou, Lauper, Hadjam (72. Abdu Conté); Raveloson, Ugrinic; Males (63. Imeri), Fassnacht (82. Lakomy), Virginius (82. Blum); Itten (73. Bedia). – Zürich: Brecher; Kamberi, Vujevic, Gómez, Ligue; Rodrigo Conceição (46. Markelo; 91. Emmanuel), Gbamin, Krasniqi (75. Reichmuth); Ballet (46. Reverson), Zuber, Chouiar (89. Kryeziu). – Bemerkungen: Verwarnungen: 47. Kamberi, 87. Chouiar.

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