Residents near Haus Elim in Basel, Switzerland, a facility for individuals struggling with addiction and mental health issues, are experiencing significant disruptions due to drug-related activities. The article details numerous complaints from neighbors, including frequent fights, drug deals, noise pollution, and discarded syringes.
Neighbors report feeling unsafe and unheard. They have documented disturbances and police interventions. Their concerns include the lack of security personnel at the facility and the need for repairs to a noisy gate.
Specific issues raised include:
Haus Elim acknowledges the issues and attributes the situation to several factors: a shift in Basel's drug scene, increased dealer presence, the behavior of a few specific residents, and the disruptive presence of a non-resident woman. They've held meetings with neighbors, implemented some measures such as increased patrols and a hotline, and have relocated disruptive residents. Further planned improvements include gate repairs and the development of a new security plan in collaboration with the canton's disability services and addiction department.
Despite Haus Elim's efforts, neighbors remain frustrated, feeling that the implemented measures are insufficient. They are demanding the installation of a security service and the repair of the noisy gate, emphasizing that similar facilities have security personnel.
Haus Elim has committed to repairing the gate and is working on a security plan with the canton. However, the long-term solution and the extent to which the neighbors' concerns will be addressed remain to be seen.
AboDrogenszene am Basler Claragraben –
Hilferuf der Anwohner: «Das halten wir nicht mehr aus»Im Kleinbasler Haus Elim finden suchtkranke und teils psychisch schwer belastete Menschen ein Zuhause. Was für sie ein Segen ist, ist für die Nachbarn zurzeit schwer erträglich.
Es war 4 Uhr früh, als letzten Juni plötzlich ein fremder Mann die Schlafzimmertür von Nico Studer und seiner Freundin öffnete. «Wir sind aufgewacht, ich habe herumgeschrien und die Schlafzimmertür zugedrückt, denn ich hatte Angst, dass er nicht allein ist», erzählt der 32-jährige Sekundarlehrer aus Basel.
Diesen Vorfall fĂĽhrt er darauf zurĂĽck, dass er am Claragraben direkt neben dem Haus Elim der Diakonischen Stadtarbeit Elim wohnt. Elim bietet suchtkranken und teils auch psychisch schwer belasteten Menschen ein Zuhause. Oft ist es deren letzte Chance auf einen Wohnort.
Dagegen hat Nico Studer grundsätzlich nichts einzuwenden. «Ich finde dieses Angebot wichtig und sinnvoll.» Doch das Angebot hat für die Nachbarn auch seine Schattenseiten: «Wir leben dadurch mitten in einer Drogenszene. Nachdem der Einbrecher geschnappt worden war, stand im Verfahrensbericht, dass er etliche Drogendelikte begangen habe. Das Elim zieht solche Leute an», sagt Studer.
Seit Sommer 2024 sei die Situation nur noch schwer zu ertragen. «Offene Drogendeals, Gewalttaten, Lärmbelästigung bis tief in die Nacht, entsorgte Spritzen neben der Kita oder sogar im Vorgarten sowie schwer drogenabhängige Menschen mit der Spritze im Arm direkt vor unserer Haustür – dies sind nur einige der erschreckenden Szenen, mit denen wir im Alltag leben müssen», schreiben sieben Nachbarn des Hauses Elim in einem Brief an die «Basler Zeitung».
Anwohner Matthias Lüthi hat in den letzten zwei Wochen fünf Schlägereien beobachtet. Laut Studer versammeln sich vor allem am Mittwochmorgen, wenn die Bewohner ihr Geld bekommen, unzählige Dealer vor der Haustür. Pakete können nur geliefert werden, wenn jemand zu Hause ist, sonst werden sie gestohlen.
Den letzten Rest gab den Nachbarn der nächtliche Lärm. Geschrei, Knallen des Eisentors und so laute Musik, dass ein Gespräch bei offenem Fenster unmöglich ist. «Ich lebe seit 30 Jahren hier. Es war nie einfach. Doch in letzter Zeit sind die Leute extrem laut und aggressiv», sagt Lüthi.
Die Polizei müsse regelmässig für Ruhe sorgen. Dass sich die Drogensituation im Kleinbasel, wie die Polizei sagt, verbessert habe, stimme nicht, findet der 32-Jährige. Sie habe sich nur verschoben: «Es wird nicht weniger gedealt und konsumiert.»
Markus Röthlisberger, Geschäftsleiter der Diakonischen Stadtarbeit Elim, weiss um die Probleme: «Wir betreuen hier im niederschwellig akzeptierenden Suchtbereich Menschen als Zielgruppe, die auffällig und sonst schwierig zu platzieren sind. Dass es dadurch Störungen gibt, ist unbestritten.»
Auch er hat beobachtet, dass es sich im letzten Sommer zugespitzt hat, und führt dies auf mehrere Faktoren zurück. Erstens: die Verschiebung der Baser-Szene (Kokain, das mit Ammoniak zu Steinchen verarbeitet und dann geraucht wird) auf den nahe gelegenen Matthäuskirchplatz. Bei allen rauchbaren Kokainverbindungen ist der Beschaffungsdruck laut Röthlisberger intensiver, der Umgang wird roher, und die Impulskontrolle ist reduziert.
Zweitens: die verstärkte Dealerpräsenz im Quartier im letzten Jahr. Drittens: zwei Bewohnende, die auffälliger waren als üblich. Und viertens: eine Frau, die keine Bewohnerin ist, jedoch regelmässig vor dem Elim auftaucht und herumschreit. All das, der Abfall und das Eisentor, das in der Nacht manchmal laut knalle, habe den Leidensdruck der Nachbarn verstärkt, sagt Röthlisberger.
Im August 2024 haben sich die Leitung des Hauses Elim und Anwohner ein erstes Mal zum Gespräch getroffen, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Im Januar gab es ein weiteres Treffen. «Wir tun schon einiges», sagt Röthlisberger. Die zwei Nachtwächter seien präsenter, Musik dürfe nur noch bei geschlossenem Fenster gehört werden, eine Patrouille sammle Abfall auf, und es gebe eine Hotline, die für Nachbarn rund um die Uhr erreichbar sei. «Wir haben sogar Bewohner, die nicht tragbar sind, in andere Einrichtungen umplatziert.»
Nico Studer sagt jedoch: «Bis jetzt ist nichts passiert, was wirklich hilft. Wir fühlen uns nicht ernst genommen. Die Nachbarschaft ist tolerant hier. Doch das halten wir nicht mehr aus!»
Anwohner fordern, dass das knallende, Vibration verursachende Eisentor endlich saniert wird. Zudem soll Sicherheitspersonal eingestellt werden. «Das Fixerstübli, die UPK und jeder Club, der Alkohol ausschenkt, brauchen Sicherheitspersonal. Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb das Elim keinen Sicherheitsdienst hat, obwohl dort schwer suchtkranke und teils psychisch schwer belastete Menschen untergebracht sind», sagt Studer.
Da diese Wohnangebote durch Leistungsabgeltungen des Kantons, durch Beiträge der IV und der Krankenkasse finanziert würden, habe man die Forderung nach Sicherheitspersonal Ende März auch an Regierungsrat Kaspar Sutter gesandt, bisher aber noch keine Antwort erhalten.
Die Sache mit dem Tor sollte in absehbarer Zeit behoben sein, sagt Röthlisberger: «Wir haben drei Varianten probiert, die nur bedingt geholfen haben. Nun wird es bald eine gross angelegte Sanierung des ganzen Tors geben. Die Handwerker wurden bereits beauftragt.»
Was die Forderung nach einem Sicherheitsdienst angeht: Man sei daran, mit der Behindertenhilfe und der Abteilung Sucht des Kantons ein Konzept zu erstellen, das die Situation im Sommer fĂĽr die Nachbarn verbessern soll. Das Ganze sei aber noch nicht im Detail spruchreif.
«Wenn jemand vor dem Haus herumschreit, ist die Nachtwache schon jetzt angehalten, rauszugehen und das zu unterbinden. Bei einem psychotischen Schub nützen jedoch gutes Zureden oder eine ausdrückliche Wegweisung nicht immer.»
«Wenn sie nicht bei uns wohnen würden, wären sie wahrscheinlich auf der Strasse», sagt Röthlisberger. Es gehe auch darum, den Bewohnenden zu helfen, mit ihren Erkrankungen und dem Drogenkonsum verantwortungsvoll umgehen zu können, was dann auch ein weniger auffälliges Verhalten zur Folge haben sollte. «Doch dieser Prozess braucht Zeit. Wir versuchen, als Elim alles für uns Mögliche zu tun.» Das Ziel sei klar, dass die Störungen aufhören und sich die Situation für die Nachbarn entspannt.
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