FCZ-Trainer Moniz: Persönliches Endspiel zum Dienstjubiläum? - Blick


FC Zurich's coach, Ricardo Moniz, faces a crucial match against Young Boys, potentially deciding both the team's and his own fate.
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Für den FCZ kommts am Ostermontag zum Showdown. Gegen YB brauchen die Zürcher einen Punkt, um aus eigener Kraft den Fall unter den Strich zu verhindern. Bei einer Niederlage droht dem Klub, das von FCZ-Präsident Ancillo Canepa (71) im Januar ausgerufene Ziel, die Teilnahme an einer europäischen Gruppenphase, vorzeitig zu verpassen.

Der High Noon im Wankdorf passt zum FCZ der Saison 2024/25. Sportlich befindet er sich auf einer Achterbahnfahrt. Platz 1 nach 14 Runden, Platz 8 nach 21 Runden, Platz 5 nach 26 Runden und nun ein Endspiel in Bern um Sein oder Nichtsein. Er passt aber auch zum Bild dieses Klubs, der sich seit Monaten im Umbruch befindet, Schlagzeile um Schlagzeile liefert und scheinbar nie zur Ruhe kommt.

«Diese Unruhe kommt oft von aussen», sagt Trainer Ricardo Moniz (60). «Allerdings zu Recht, weil immer etwas los ist.» Er sei ein Fussballfanatiker und würde sich lieber 24 Stunden um Fussball kümmern, als «um all den Scheiss neben dem Platz». Die Aussagen des Holländers sind ungefiltert, pointiert, direkt, als er sich am Gründonnerstag 25 Minuten der Presse stellt. Auch deshalb gehört er zu den schillerndsten Figuren dieser Liga, sorgt weniger durch ihre sportliche Qualität als durch die Spannung und die vielen Nebenschauplätze für Unterhaltung.

Moniz selbst trägt seinen Teil zum Entertainment bei, vor allem in der Vorrunde. Mehrmals wechselt er Spieler ein und wenig später wieder aus, was im Schirmwurf des erzürnten Vaters von Labinot Bajrami im Cupspiel in Zug gipfelt. Einmal kommt es fast zu einem Handgemenge mit der gegnerischen Bank, dann blafft er Journalisten an oder er wird wegen beleidigender Aussagen gegen den Schiedsrichter für zwei Spiele gesperrt.

Schicksalsgemeinschaft mit Malenovic

363 Tage ist es her, dass das Ehepaar Canepa und Sportchef Milos Malenovic (40) dem Holländer die Verantwortung für die 1. Mannschaft übertragen haben. Droht ihm nun ausgerechnet zum Dienstjubiläum auch persönlich ein Endspiel? Moniz empfindet die Frage als «frech», weil «negativ behaftet», auch wenn die Situation für ihn nicht neu ist. Der FCZ ist sein dreizehnter Verein in den letzten 15 Jahren, die Mechanismen des Geschäfts kennt er. «Die Trainer sind in dieser Industrie anfällig, wenn du damit nicht umgehen kannst, bist du am falschen Ort.»

Zumindest Malenovic dürfte im Fall des Misserfolgs seinen Trainer stützen, denn die beiden bilden eine Art Schicksalsgemeinschaft. Im Oktober 2023 stösst Moniz als Leiter Spielentwicklung zum FCZ. Es ist einer der ersten Personalentscheide von Malenovic in offizieller Funktion als Sportchef. Mehrere Dutzend weitere folgen.

Die beiden kennen sich seit 2001, als sich ihre Wege bei GC erstmals kreuzten. Der damalige Junior Malenovic ist heute Moniz' Vorgesetzter, dem gerne vorgeworfen wird, sich zu sehr in die Belange des Trainers einzumischen. «Es liegt an mir, wie weit er gehen kann», sagt Moniz. Sie seien täglich im Austausch, oft aber nicht gleicher Meinung. «Man muss sich die Wahrheit sagen können. Das braucht es, um Erfolg zu haben.»

Seinen Chef lobt er als einen der besten seines Fachs. Malenovic sei mutig, risikofreudig, kompromisslos, aber auch kritikfähig, denn nicht jeder Transfer habe wie gewünscht funktioniert. Der Fall Benjamin Mendy lässt grüssen. 18 Abgänge stehen 13 Zuzügen allein in dieser Saison gegenüber, 40 Spieler sind bereits eingesetzt worden, darunter viele aus dem eigenen Nachwuchs. Bei der 0:4-Pleite gegen Basel stehen sieben Spieler im Einsatz, die 21 oder jünger sind. Der Schuss geht nach hinten los. Shaqiri und Co. schiessen den FCZ ab. «Es hätte auch 0:7 heissen können», so Moniz.

Zürcher High-Risk-Strategie

Es ist eine riskante Strategie, die der FCZ fährt und für die er am Ende mit dem Abrutschen unter den Strich die Zeche bezahlen könnte. Sie zielt darauf hin, mittelfristig mit hohen Transfereinnahmen das jährlich von den Canepas berappte strukturelle Defizit in Grenzen zu halten. Allein im Geschäftsjahr 2024 schoss das Präsidentenpaar 7,5 Millionen Franken ein.

«Ich wünsche den Canepas und Milos, dass dieses Projekt gelingt, denn für den FCZ und den Schweizer Fussball wäre es ein Durchbruch», sagt Moniz. Er selbst würde gerne Teil des Projekts bleiben und zeigt sich solidarisch. Entscheide wie die Suspendierung von Junior Ligue wegen disziplinarischer Verfehlungen schluckt er. Auch die Degradierung von Mirlind Kryeziu (28) oder Ifeanyi Mathew (28), die wegen ihrer auslaufenden Verträge auf dem Abstellgleis gelandet sind, trägt er mit und begründet sie mit sportlichen Kriterien. «Ich habe mich untergeordnet. Früher war ich kompromissloser.»

Und wenn der FCZ doch noch unter den Strich fallen würde? Nüchtern betrachtet, wäre der Rückschlag verkraftbar, denn der Meisterzug ist praktisch abgefahren, somit der Weg in eine europäische Gruppenphase ein weiter und beschwerlicher. Das hat der FCZ im letzten Sommer am eigenen Leib erfahren. Für Moniz wäre das Eintreten des Worst Case zwar «eine Katastrophe, die nicht unserem Anspruch entspricht und die wir selbst verschuldet haben», trotzdem plädiert er dafür, kühlen Kopf zu bewahren. «Stabile Vereine, die auf Kontinuität setzen, lassen sich nicht von Emotionen leiten.»

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MannschaftSPTDPT1FC Basel3235582Servette FC328523FC Luzern3211514BSC Young Boys326505FC Lugano323496FC Zürich32-3477FC Lausanne-Sport326448FC St. Gallen322449FC Sion32-93610Grasshopper Club Zürich33-113311Yverdon Sport FC32-193312FC Winterthur33-2930

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