Seit mehr als zwei Jahren stehen die Rosneft-Anteile an der PCK-Raffinerie in Schwedt unter Treuhand. Sie läuft im kommenden September aus. picture alliance / ZB | Sascha Steinach picture alliance/dpa | Christophe Gateau
Im März verlängerte der Bund die Treuhandverwaltung über die deutschen Tochtergesellschaften des russischen Staatskonzerns Rosneft und ihre Anteile an PCK Schwedt und zwei weiteren Raffinerien.
Diese war im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Herbst 2022 zum ersten Mal angeordnet worden. Zudem entschied der Bund, auf russisches Öl zu verzichten.
Eigentlich, so die Absprache mit Deutschland, sollte Rosneft seine Anteile verkaufen. Doch neben dem Verkauf kursieren nun noch weitere Optionen, etwa ein mögliches Tauschgeschäft mit Uniper.
Auch unter dem neuen Kanzler Friedrich Merz (CDU) gibt es bislang keine Antwort auf die Frage, wie es mit einer der bedeutsamsten Raffinerien Deutschlands weitergeht: der Brandenburger PCK in Schwedt und ihren rund 1200 Beschäftigten. Sie ist systemrelevant für die gesamte Region. Die Raffinerie versorgt weite Teile des Nordostens Deutschlands mit Treibstoff, darunter den Berliner Flughafen.
Bis zum russischen Angriff auf die Ukraine lag die Mehrheit der PCK-Anteile – rund 54 Prozent – bei Rosneft Deutschland, einer Tochter des russischen Staatskonzerns. Doch nach Putins Angriff auf die Ukraine griff der Bund durch: die deutschen Tochtergesellschaften des russischen Staatskonzerns Rosneft wurden unter Treuhand gestellt, ebenso wie ihre Anteile an PCK und zwei weiteren Raffinerien – Miro in Karlsruhe und Bayernoil in Vohburg. Anfang 2023 entschied die Bundesregierung zudem die, auf russisches Öl zu verzichten.
Die Absprache zwischen Bundesregierung und Rosneft war bisher: Das Unternehmen soll seine Raffinerie-Anteile bis Ende der Treuhandverwaltung, September 2025, an einen neuen Investor verkaufen. Wie Business Insider berichtete, liefen bereits vertrauliche Gespräche zwischen Rosneft und Katar, die weit vorangeschritten waren. Erst im vergangenen November brachte der russische Präsident Wladimir Putin dann auf einmal Kasachstan ins Spiel.
Seitdem stockt der Verkaufsprozess. Aus Verhandlungskreisen heißt es, die Gespräche verlaufen zäh. Offenbar spielt Rosneft auf Zeit. Hintergrund sollen laufende US -Verhandlungen mit Russland über einen möglichen Frieden in der Ukraine sein. Dabei soll es nicht nur um Nord Stream 2 gehen – auch die deutschen Raffinerien könnten Teil eines geopolitischen Deals werden. Doch welche Optionen liegen überhaupt auf dem Tisch?
Skip the extension — just come straight here.
We’ve built a fast, permanent tool you can bookmark and use anytime.
Go To Paywall Unblock Tool