Prozess am Landgericht: Lager an Drogen und Waffen bei Traunsteiner gefunden


A 42-year-old Traunstein resident faces trial for drug trafficking and possession of numerous weapons after a large drug and weapon cache was discovered in his apartment.
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Wie Beamte den Traunsteiner Dealer austricksten - und was dann „Exotisches“ bei ihm auftauchte

Stand: 09.05.2025, 13:27 Uhr

Von: Xaver Eichstädter

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Bei dem Traunsteiner ist laut Staatsanwaltschaft wesentlich mehr aufgetaucht als „nur“ Ecstasy und Kokain, wie hier auf unserem Symbolbild. © Fotomontage Oliver Berg/David Ebener

Traunstein – Ein ganzer Bauchladen an verschiedensten Drogen in größeren Mengen ist bei einem Traunsteiner aufgetaucht - dazu ein Sammelsurium an Waffen: Jetzt steht der mutmaßliche Dealer vor Gericht.

Letztes Update, 13.27 Uhr – „Sowas hab‘ ich noch nie gesehen“

Jetzt sagt der Ermittlungsführer der Traunsteiner Polizei aus, wie man dem 42-Jährigen auf die Schliche kam – es war teils auch Zufall. Denn der Drogenlieferant des Angeklagten hatte es bei sich daheim in Sachsen selbst mit einer Hausdurchsuchung zu tun. Und dort fand man einen fertig verpackten Umschlag, adressiert an die Wohnung des Traunsteiners.

In den Wochen darauf registrierte die Kripo, dass an den 42-Jährigen weitere, verdächtige Päckchen geschickt werden. Bis am 17. Dezember 2024 die Beamten plötzlich selbst vor seiner Tür standen und sich als Paketboten ausgaben – dann wurde der Angeklagte festgenommen und die Wohnung durchsucht. Just in dem Moment hatte der Mann gerade einen Kunden im Wohnzimmer, der Cannabis bei ihm kaufte.

„Die ganze Wohnung war eigentlich voll mit Hieb- und Stichwaffen“, so der Polizist vor Gericht. Eine Machete hatte sogar eine eingebaute Beleuchtung: „Ganz exotisch, sowas hab‘ ich noch nie gesehen.“ Zusätzlich zu den verschiedensten Waffen und harten Drogen fand man auch eine Aufzuchtanlage für Marihuana in einem Zelt in der Wohnung.

Auf dem Handy des Angeklagten tauchten dann auch noch Videos auf, die eine „illustre Runde“ zeigen, wie der Polizist sagt: Zu viert wird in der Wohnung des Traunsteiner gesessen und ein Teller mit weißem Pulver wird weitergereicht und langsam weggeschnupft. Es dürfte Kokain oder Speed gewesen sein.

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Die Verhandlung gegen den mutmaßlichen Drogen-Dealer wird vorm Traunsteiner Landgericht am 23. Mai fortgesetzt. Dann wird auch das Urteil erwartet.

Update, 10. 59 Uhr – „Mein Mandant war Waffensammler“

Der 42-Jährige legt die Karten auf den Tisch: Alles, was man ihm beim Drogenbesitz und -handel sowie bei den Waffen vorwirft, stimme. Vor allem, seit es vor vier Jahren zwei Todesfälle in seinem engsten Umfeld gab, sei er „völlig abgestürzt“, so Verteidiger Julian Praun. Er schränkt aber ein: „Mein Mandant war Waffensammler, viele waren ja auch nur in einer Vitrine aufbewahrt.“

Staatsanwalt Fabian Meixner zieht plötzlich eine der Macheten hervor und überreicht sie der Vorsitzenden Richterin Barbara Miller. „Schon scharf“, meint die – doch Verteidiger Praun fügt hinzu: „Die hat er als Pfannenwender hergenommen.“

Tiefere Einblicke in das Leben des Traunsteins liefert der psychiatrische Gutachter: Schon im Alter von 15 oder 16 Jahren habe der Angeklagte alle möglichen Drogen ausprobiert. Zwischenzeitlich sei er auch auf Crystal Meth „hängengeblieben“ und habe sich Heroin gespritzt. In den letzten Jahren habe es einen „Kontrollverlust“ gegeben. Zuletzt war der 42-Jährige auch arbeitslos.

Der Angeklagte ist schon mehrfach wegen Rauschgiftbesitz und Rauschgifthandel vorbestraft. Er sitzt ohnehin auch schon in Untersuchungshaft seit seiner Festnahme im Dezember 2024. Davon – und wie man dem Traunsteiner auf die Schliche gekommen ist – wird jetzt ein Ermittler der Kripo berichten. 

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Update, 10.26 Uhr – Jede Menge Drogen gefunden

Es ist eine richtige Liste, die der Staatsanwalt aufzählt, als er zu Prozessbeginn die Anklageschrift verliest – praktisch so gut wie alles, was es auf dem Rauschgiftmarkt gibt, wurde bei der Wohnungsdurchsuchung am 17. Dezember 2024 bei dem Traunsteiner gefunden worden: Zwei Kilo Speed, 50 Gramm Kokain, 16 Gramm Crystal Meth, 400 Ecstasy-Tabletten, LSD-Trips, Ketamin, Marihuana, Fentanyl-Pflaster und starke Schmerztabletten.

Laut Staatsanwalt bestellte sich der 42-Jährige die Drogen immer wieder aus dem Internet und ließ sie sich per Post schicken. Man geht davon aus, dass der Traunsteiner nicht nur selbst konsumierte, sondern in größerem Stil auch das Rauschgift handelte.

Erschwerend kommt hinzu: In der Wohnung wurden nicht nur jede Menge Drogen gefunden, sondern auch ein ganzes Sammelsurium an Waffen. Präzisions-Armbrüyste, Gaspistolen, Faustmesser, ein Schlagstock aus Stahl, ein Schwert, eine Axt und zwei Macheten: „Eine Machete befand sich nur 50 Zentimeter von dem Koffer entfernt, in dem über ein Kilogramm Amphetamin aufgefunden wurde.“ Jetzt ist der Traunsteiner mit seinem Anwalt Julian Praun selbst an der Reihe, um sich zu den Vorwürfen zu äußern. 

Vorbericht:

Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft betrieb er von Traunstein aus einen schwunghaften Handel mit Rauschgift, ab dem heutigen Freitag (9. Mai) steht der 42-Jährige vor dem Landgericht: Durch Drogenbestellungen kam ihm die Polizei anscheinend auf die Spur, doch bei der Wohnungsdurchsuchung im Dezember 2024 tauchte laut Anklage noch viel, viel mehr auf.

Rund 400 Ecstasy-Tabletten, über 240 LSD-Trips, aber auch Kokain, Crystal Meth, Speed, „Pilze“, Fentanyl-Pflaster, Marihuana und Tabletten eines starken Schmerzmittels fanden die Beamten in der Traunsteiner Wohnung. Zusätzlich habe der Mann auch jede Menge Waffen besessen, unter anderem eine Armbrust, Macheten, ein Schwert oder einen Schlagstock. Seit der Festnahme sitzt der 42-Jährige in Untersuchungshaft. Um 9 Uhr beginnt der Prozess gegen den Traunsteiner. Die Anklage lautet auf bewaffneten Drogenhandel. chiemgau24.de wird aktuell aus dem Gerichtssaal berichten. (xe)

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