Regionalpolizist «weniger attraktiv»: Aussagen von Gemeinderat lassen aufhorchen


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Key Issue: Attractiveness of Regional Police Work

A statement by the Wettingen Gemeinderat (municipal council) in Switzerland regarding the declining attractiveness of regional police work has prompted discussion and response from the Association of Aargau Regional Police Forces (VAG).

Staffing Shortages and Collaboration

The Wettingen-Limmattal regional police force is collaborating with the cantonal police due to a shortage of officers. The cantonal police assumed leadership of front-line services in January 2024.

Gemeinderat's Concerns

The Gemeinderat's response to an interpellation from the FDP highlights the limited scope of regional police work, resulting in lower attractiveness compared to the cantonal police, and hence, exacerbating the staff shortage. They also pointed to the conflict with a commander as a factor in employee resignations.

VAG's Response

The VAG refutes the claim of lower attractiveness, emphasizing the varied and challenging tasks, direct community engagement, and commitment of existing officers. They detailed job responsibilities, such as responding to alarms, assisting those in need, and collaborating with other governmental bodies.

Collaboration and Task Delegation

The Gemeinderat sees collaboration with the cantonal police as a way to enhance the attractiveness of the work, allowing for a broader scope of responsibilities. VAG confirms this approach, citing examples of successful collaboration with other regional police units.

Training and Compensation

The Gemeinderat notes that the collaboration with the cantonal police facilitates access to better training programs, and calls for more transparent wage comparisons across various regional police departments. VAG acknowledges difficulties in direct wage comparisons due to differences in working conditions and employment policies across municipalities.

Conclusion

The article highlights a need for addressing the challenges faced by regional police forces in Aargau, Switzerland, through improved collaboration, compensation, and recruitment strategies, while acknowledging the unique characteristics and responsibilities of their work.

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Beruf des Regionalpolizisten «weniger attraktiv» – diese Aussage des Wettinger Gemeinderats lässt aufhorchen

Attraktivität, Kompetenzen, Lohn: Der Wettinger Gemeinderat äussert sich zu einigen Punkten zum Berufsbild des Regionalpolizisten. So reagiert der Verband der Aargauer Regionalpolizeien darauf.

Im Wettinger Polizeiposten arbeiten seit Anfang Jahr Repol- wie auch Kapo-Angestellte. Bild: Severin Bigler

Die Regionalpolizei (Repol) Wettingen-Limmattal muss wegen Polizistenmangels mit der Kantonspolizei (Kapo) zusammenarbeiten. Anfang Jahr hat diese die Führung des Frontdienstes übernommen und ist mit zwölf Mitarbeitenden in den Wettinger Polizeiposten eingezogen.

An einer Pressekonferenz letzte Woche strich der Wettinger Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte) Vorteile der Zusammenarbeit, die auf einem Vertrag basiert, hervor.

Der Wettinger Gemeindeammann Roland Kuster, hier bei einer Rede. Bild: Alex Spichale

In der Antwort auf eine Interpellation der Wettinger FDP vom März 2023, eingereicht nach der ersten Kündigungswelle, äussert sich der Gemeinderat nun eingehender zu Attraktivität, Kompetenzen oder Löhnen. Teilweise lassen sie aufhorchen. Die Verband Aargauer Regionalpolizeien (VAG) nimmt jeweils Stellung.

«Da Anstellungen bei Regionalpolizeien aufgrund ihres beschränkten Aufgabengebiets grundsätzlich weniger attraktiv sind, macht sich der Fachkräftemangel besonders bei den Regionalpolizeien bemerkbar», schreibt der Wettinger Gemeinderat. Das klingt nicht gerade nach einem Werbespot. Und es unterschlägt, dass doch einige Mitarbeitende der Wettinger Repol wegen des Konflikts mit ihrem Kommandanten kündigten.

Wie beurteilt der VAG die Attraktivität des Berufs Regionalpolizist? «Die Pflichtenhefter der einzelnen Mitarbeitenden der Regionalpolizei sind vielfältig, die Aufgaben sind fordernd und das Berufsbild damit spannend», sagt Präsident René Lippuner auf Anfrage. «Mitarbeitende der Regionalpolizeien haben sich bewusst für diesen Weg und diese Anstellung entschieden.» Besonders würden sie die Nähe zur und den täglichen Austausch mit der regionalen Bevölkerung schätzen.

Was gehört zum Pflichtenheft? «Mitarbeitende der Regionalpolizei intervenieren zu Alarmeinsätzen, betreuen und unterstützen bedürftige Personen, unterstützen regionale, kommunale und kantonale Ämter bei ihren Aufgaben, nehmen sich Fragestellungen im Tierschutz an und erteilen Verkehrsunterricht und Lektionen zur Gewaltprävention an Schulen», antwortet der VAG-Präsident.

Der Wettinger Gemeinderat verspricht sich vom Vertrag mit der Kapo «eine deutliche Attraktivitätssteigerung» der Arbeit für Repol-Mitarbeitende. Der Grund: Sie dürften dadurch auch Arbeiten, für welche die Kapo zuständig ist, ausführen. Sieht das der VAG auch so? Präsident Lippuner hält dazu fest: «Die Regionalpolizei Brugg und die Stadtpolizei Baden nehmen seit Jahren gerichtspolizeiliche Aufgaben wahr.» Dafür hätten sie eine vertragliche Vereinbarungen mit der Kantonspolizei auf Grundlage des Polizeigesetzes geschlossen.

René Lippuner, Präsident Vereinigung der Aargauer Regionalpolizeien. Archivbild: Severin Bigler

In jüngerer Vergangenheit hätten sich die Repols in Wohlen, Muri und Bremgarten angeschlossen. «Die Regionalpolizeien streben eine weitere Aufgabendelegation in diesem Rahmen an», sagt Lippuner. Das betrifft die Bereiche Verkehrsunfälle und häusliche Gewalt. Ob die Repols weitere Aufgaben übernehmen könnten, diese Frage müsse die Politik beantworten. «Die Regionalpolizeien streben eine massvolle Erweiterung ihrer Zuständigkeiten an», sagt er.

Ein Konflikt zwischen Kommandant und einem Teil des Korps wie in Wettingen ist in keinem anderen Aargauer Korps bekannt. Macht sich aber ein Fachkräftemangel bei den zehn weiteren Regionalpolizeien bemerkbar? «Herausfordernden Fragestellungen zur Personalrekrutierung haben sich alle Polizeiorganisationen zu stellen», lautet Lippuners Antwort. Der Kanton Aargau sei hierbei leider keine Ausnahme. «Immerhin ist darauf hinzuweisen, dass mit einer Ausnahme alle Polizeikorps im Kanton Aargau ihre Aufgaben wahrnehmen können.» Aktuell zählen die Aargauer Repols 414 Mitarbeitende.

Repol- und Kapo-Angehörige können sicherheitspolizeiliche Ausbildungen gemeinsam absolvieren. Auf Basis des neuen Vertrags mit der Kapo erhalten die Angehörigen der Repol Wettingen-Limmattal Zugang zu den Weiterbildungsprogrammen der Kapo, unterstreicht der Gemeinderat.

Beim VAG-Präsidenten heisst es, Repol-Angehörige könnten auch einzelne polizeiliche Weiterbildungsangebote der Kapo besuchen. «Beispiele hierfür sind Ausbildungen im Bereich polizeiliche Ethik oder die Verarbeitung belastender Ereignisse. Umgekehrt stehen den Angehörigen der Kantonspolizei themenspezifische Ausbildungsangebote des VAG an der Fachhochschule Nordwestschweiz zur Verfügung.»

Polizeischüler von Kapo oder einer Repol absolvieren eine zweijährige Ausbildung an der interkantonalen Polizeischule in Hitzkirch LU. Regionalpolizisten müssen danach für zwei Jahre «diverse Gemeinde- und Repol-spezifische Weiterbildungskurse besuchen, um ihr Ausbildungsportfolio zu vervollständigen», so der VAG-Präsident.

Der Wettinger Gemeinderat schreibt, dass die Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei «eine bessere Grundlage für die Ermittlung der Lohnstufen geliefert» habe. Und: «Ein transparenter Lohnvergleich zwischen den Regionalpolizeien wäre zudem wünschenswert.»

Reine Lohnvergleiche seien grundsätzlich ausserordentlich schwierig, antwortet Lippuner. Für einen objektiven Vergleich müssten auch andere Anstellungsbedingungen an- und ausgeglichen werden. Zu diesen zählt er Arbeitszeiten, Ferien, Dienstaltersgeschenke oder Beiträge an die Altersversorgung.

Unterschiedliche Löhne bei den Repols erklären sich dadurch, dass Repol-Angehörige bei Gemeinden oder Gemeindeverbänden angestellt sind. «Es versteht sich von selbst, dass sich Anstellungsbedingungen zwischen den Gemeinden unterscheiden», sagt Lippuner. «Angehörige der Regionalpolizei können die Anstellungsbedingungen vergleichen und das ihnen als geeignet erscheinende Angebot annehmen.»

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