Rosenheim: Bahn investiert 100 Millionen für Sauberkeit – Verwaltungsmitarbeiter putzen


Deutsche Bahn employees, including administrative staff, participated in a large-scale cleaning initiative at Rosenheim train station, investing €6 million as part of a broader €100 million cleanliness campaign across Bavaria.
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Bahn steckt 100 Millionen Euro in Bahnhofs-Putz: Warum in Rosenheim keine Putzfirma engagiert wurde

Stand: 09.05.2025, 11:10 Uhr

Von: Patricia Huber

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Auch die Chefin legte Hand an: Esther Heckmann, Leiterin DB-Bahnhofsmanagement Bayern (r.), und Patrick Rockel vom Bahnhofsmanagement Rosenheim. © Peter Huber

Es wird gewischt, geschrubbt und abgestaubt: Am Rosenheimer Bahnhof war am Donnerstag (8. Mai) Frühjahrsputz angesagt. Eine zusätzliche Reinigungsfirma wurde aber trotz Extra-Budget in Millionenhöhe nicht engagiert. Wer hier den Putzlappen geschwungen hat – und was die Aktion soll.

Rosenheim – Abstauben, Fenster putzen, Kaugummi abkratzen: Wenn es um das Thema Reinigung geht, gibt es am Rosenheimer Bahnhof allerhand zu tun. Schließlich bleiben die rund 16.000 Quadratmeter Fläche bei etwa 14.700 Fahrgästen pro Tag nicht sauber. Daher hat die Deutsche Bahn nun zur großen Putz-Aktion gerufen. Oder vielleicht doch nur eine Promo-Masche? „Ein bisschen Promo ist es schon“, gibt Esther Heckmann, Leiterin der Personenbahnhöfe im Regionalbereich Süd, zu. Aber: „Uns ist auch wichtig, dass die Kunden sehen, dass wir das Thema Sauberkeit anpacken.“

DB-Verwaltung schwingt Putzlappen: Reinigungsaktion am Rosenheimer BahnhofFotostrecke ansehen

Kurzerhand darf sie dann auch mithilfe eines Hebers hoch hinaus zur großen Bahnhofsuhr. Heckmann staubt mit dem Lappen Uhr und Ziffern ab – und posiert für Fotos. „Ist schon staubig hier oben“, sagt Heckmann, während sie den Lappen schwingt. „Eigentlich ist das mein Job“, kommentiert eine Reinigungskraft von unten. „Sie dürfen jetzt erstmal einen Kaffee trinken gehen“, entgegnet Heckmann lachend.

Einmal selbst den Lappen schwingen: Esther Heckmann reinigte die Bahnhofsuhr in Rosenheim. © Peter Huber

Bahn-Mitarbeiter aus der Verwaltung putzen in Rosenheim

In den Kundenumfragen ist die Sauberkeit der Bahnhöfe immer wieder Thema, betont Heckmann – zurück auf dem Boden der Tatsachen. Daher gibt es neben der täglichen und wöchentlichen Reinigung nun also auch das große „Rama dama“ zum Frühjahr. Eine separate Reinigungsfirma wurde dafür in Rosenheim nicht bestellt. Stattdessen durften die Kollegen aus der Verwaltung ihre Schreibtische räumen und einmal Putzlappen und Eimer in die Hand nehmen.

„Wir mussten die Mitarbeiter gar nicht fragen, die haben sich sofort begeistert bei uns gemeldet, als sie von der Aktion erfahren haben“, sagt Heckmann. „Sogar die Betriebsräte haben gesagt, sie wollen nächstes Jahr dabei sein“, ergänzt sie und lacht. Also ging es ab nach Rosenheim. Und beim Betreten des Bahnhofs fällt auf, dass heute ein besonderer Tag ist. Etliche Mitarbeiter in blauen Westen schwingen Staubwedel und reinigen Bänke und Scheiben. Draußen an den Bahnsteigen wird Unkraut entfernt, und Rinnen werden vom Streu-Kies befreit. Am Bahnhofsvorplatz sorgen derweil Mitarbeiter der Stadt für Ordnung und Sauberkeit.

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Deutsche Bahn investiert sechs Millionen Euro für Frühjahrsputz

130 Bahnhöfe in Bayern werden im Rahmen der Frühjahrsputz-Aktion gereinigt. Dafür nimmt die Bahn nochmal sechs Millionen Euro zusätzlich in die Hand. Und das neben den 100 Millionen Euro, die in diesem Jahr noch einmal extra in Sauberkeit investiert werden. „Und das ist gut angelegtes Geld. Denn unsere Umfragen zeigen: Wo es sauber und gepflegt ist, steigen unsere Fahrgäste gerne in den Zug“, sagt Ralf Thieme, Vorstand Personenbahnhöfe bei der DB InfraGo.

All der Wichtigkeit von Sauberkeit zum Trotz: Die Menschen steigen wohl am liebsten dort in den Zug, wo ebendieser pünktlich ist. An den Fahrgästen scheint die Reinigungsaktion größtenteils vorbeizugehen – oder sie wird für das normale Tagesgeschäft gehalten. „Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was hier los ist“, sagt eine Passantin. Auch ihr wurde wie vielen anderen ein kleines Pflänzchen mit Hinweis auf die Aktion in die Hand gedrückt. „Ich hab das einfach mitgenommen, ohne nachzufragen“, gibt sie zu. Andere beobachten während des Wartens die Putzarbeiten. Wiederum andere eilen nur geschäftig zum Zug, ohne wirklich Kenntnis von den putzenden Bahn-Mitarbeitern zu nehmen.

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Bahnhofs-Mieter glücklich über Aktion

Während die Fahrgäste sich eher unbeeindruckt zeigen, sieht das bei den Mietern im Rosenheimer Bahnhof – die sich ebenfalls am Frühjahrsputz beteiligen – anders aus. „Die Aktion freut uns sehr“, sagt Tamara Eberl Tochter von Yorma‘s Unternehmensgründer Yorma Eberl. Kein Wunder: „Wenn die Bahnhöfe sauber sind, fühlen die Fahrgäste sich wohl und kaufen bei uns ein.“

Auch die Mieter machen mit: Tamara Eberl (r.) von Yorma‘s zeigt sich begeistert von der Putz-Aktion. © Peter Huber

Klar ist: Sauberkeit ist wichtig, und jeder wünscht sich einen ordentlichen Bahnhof. Ob nun wegen einer Promo-Aktion, oder der turnusmäßigen Reinigungen: Nun erstrahlt der Rosenheimer Bahnhof wieder in neuem Glanz – zumindest für kurze Zeit.

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