Salingarten park in Rosenheim, Germany, has a growing problem with drug and alcohol use, leading to police interventions and deterring other visitors. This has even contributed to the temporary closure of a nearby pedestrian zone.
The city council, along with police, prosecutors, and the Diakonie (a social welfare organization), proposes to implement a plan involving street workers. These social workers will engage with the affected individuals, aiming to provide help and guidance instead of simply removing them from the park.
The initiative carries an estimated annual cost of β¬75,000. While some council members questioned the expense, suggesting investments in a playground might solve the issue, others countered that this approach would prevent further police interventions and future costs associated with support for those struggling with addiction. A proposal for a warming shelter was rejected as the majority of individuals involved are not homeless.
The project is tentatively scheduled to run until the end of 2026. It focuses on assisting individuals with their specific needs, offering a helping hand rather than simply displacement. The street workers will not be tasked with law enforcement responsibilities.
Stand: 17.04.2025, 05:48 Uhr
Von: Julian Baumeister
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Problem-Zone Salingarten: Die Situation im Park in der Stadtmitte ist seit einiger Zeit nicht die beste – auch wegen der Trinker- und Drogenszene. Das hat auch zum vorübergehenden Aus der Fußgängerzone in der Münchener Straße beigetragen. Jetzt soll im Park endlich etwas passieren – die Stadt will handeln.
Rosenheim – Die Mittagspause verbringt Robert Metzger immer mal wieder im Salingarten. „Das ist eine schöne Abwechslung zum Büroalltag“, sagte der SPD-Stadtrat im jüngsten Ausschuss für Soziales, Familien und Senioren. Die grüne Oase mitten in der Stadt lade bei schönem Wetter zum Verweilen ein. Eigentlich. Wenn es da nur nicht ein Problem gebe. „Dort hat sich eine Szene entwickelt, die immer größer wird“, gab Metzger zu Bedenken. Er sprach von zehn bis 15 Personen, die sich in letzter Zeit immer häufiger im Salingarten treffen, um Alkohol zu trinken oder Drogen zu konsumieren. Auch Polizeieinsätze gibt es in regelmäßigen Abständen. Teils nach lautstarken Auseinandersetzungen.
Diese Zustände verunsichern andere Parkbesucher so, dass viele den Salingarten inzwischen meiden, betonte der SPD-Politiker während der Sitzung. Vor allem am Abend und in der Nacht. „Vermutlich, weil die Gruppe für andere schwer einzuschätzen ist“, sagte Metzger. Aus diesem Grund hat seine Fraktion bereits zwei Anträge an Oberbürgermeister Andreas März gestellt. Ihre Forderung: Im Salingarten muss endlich etwas passieren.
Mehr zum ThemaJetzt also doch: Fußgängerzone in Rosenheim wird aufgehoben – soll aber wieder kommenZum einen soll für den Park und den Salinplatz ein Sicherheitskonzept – unter anderem eine Bedingung für die Rückkehr der Fußgängerzone in der Münchener Straße – aufgestellt werden, um die Aufenthaltsqualität dort wieder zu steigern. Auch, weil das von der Stadt verhängte Alkoholverbot keinen Erfolg gebracht hat, heißt es in dem Antrag. Auf der anderen Seite sollen im Salingarten in Zukunft Streetworker – Sozialarbeiter – eingesetzt werden, die mit der Szene in Kontakt treten und die Situation entkrampfen, wie es Robert Metzger nannte.
Da auch der Stadt das Problem mit der „Trinker- und Drogenszene“ bekannt ist, hat sich die Verwaltung zusammen mit Polizei, Staatsanwaltschaft und Diakonie die Situation nochmal genauer angeschaut. Das Ergebnis: Die Streetworker im Salingarten werden von allen Seiten befürwortet. Daher empfahl die Verwaltung den Mitgliedern des Ausschusses für Soziales, Familien und Senioren, dass sich die Stadt mit der Diakonie ein Konzept überlegt.
Mehr zum ThemaTäglicher Nachrichtenüberblick und spannende Tipps: So könnt Ihr uns auf WhatsApp folgenDer erste grobe Plan dafür steht bereits. „Aus Sicherheitsgründen muss die Tätigkeit von zwei Personen durchgeführt und koordiniert werden“, teilte die Verwaltung mit. Bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 30 Stunden – zweimal 15 Stunden – könnte so zwei bis drei Mal die Woche ein Beratungsgebot vor Ort stattfinden. Denn eines machte Andreas März auch deutlich: „Die Streetworker sollen die Szene nicht aus dem Park scheuchen.“ Ordnungsrechtliche Aufgaben wie die Polizei hätten diese nicht. „Vielmehr soll es eine Hilfestellung sein, um aus der Szene wieder herauszukommen“, betonte März.
Die Streetworker hätten neben der Kontaktaufnahme in erster Linie die Aufgabe, die individuellen Probleme jedes Einzelnen zu identifizieren. Danach soll der Sozialarbeiter den Menschen Unterstützung und Aufklärung anbieten. „Anschließend vermittelt er die Betroffenen an geeignete Beratungsangebote und begleitet diese, falls erforderlich“, heißt es von der Verwaltung. Das kostet allerdings auch Geld. Genauer gesagt rund 75.000 Euro jährlich.
Mit diesen Kosten waren nicht alle Stadträte einverstanden. „Das Geld wäre bei unserem angespannten Haushalt besser woanders investiert“, kritisierte CSU-Stadtrat Josef Gasteiger. Er schlug vor, die Summe lieber in neue Spielgeräte zu stecken, die auf dem geplanten Spielplatz im Salingarten aufgebaut werden sollen. So löst sich ihm zufolge das Problem im Park von alleine. „Wenn dort wieder mehr Menschen unterwegs sind, dann verlässt die Szene auch den Park“, sagte Gasteiger. Das habe sich im Winter gezeigt, als die dort Eisflache aufgebaut war. „Da gab es kaum Zwischenfälle“, betonte der CSU-Politiker.
Dem entgegnete Andreas März, dass es nicht das Ziel sei, dass sich die Betroffenen dann einen anderen Ort in der Stadt suchen. „Wir haben als Stadt auch eine gewisse soziale Verpflichtung, dass wir uns um diese Menschen kümmern“, sagte er. Unterstützung bekam der Oberbürgermeister aus den Reihen der Grünen und der Freien Wähler/UP. „75.000 Euro sind viel Geld, aber so könnte man womöglich die Kosten von weiteren Polizeieinsätzen oder der späteren Hilfe für die Menschen vermeiden“, betonte Markus Dick von den Freien Wählern/UP. Auch Grünen-Stadträtin Astrid Schenck erinnerte daran, dass die „niederschwellige Suchtberatung vor Ort“ den Menschen helfen könne, bevor sie in eine Klinik oder auf Kur müssen.
Wie die Verwaltung mitteilt, sollen die 75.000 Euro über Einsparungen bei anderen Maßnahmen ausgeglichen werden. Letztlich überzeugte das auch fast alle Mitglieder des Ausschusses. Mit nur einer Gegenstimme beauftragten sie die Verwaltung, das Konzept auszuarbeiten. Sobald dieses steht, sollen die Streetworker ihre Arbeit aufnehmen. Das Projekt ist zunächst bis Ende 2026 geplant.
Eine Wärmestube – wie von der SPD ebenfalls gefordert wurde – wird es hingegen im Salingarten nicht geben. Auch das wurde mehrheitlich entschieden. Da die meisten aus der „Trinker- und Drogenszene im Park“ der Polizei und Staatsanwaltschaft zufolge nicht wohnungslos sind, sei die Befürchtung größer, dass eine Wärmestube als Anlaufstelle das Problem eher verschlechtere als verbessere.
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