Ukraine: Trumps Charmeoffensive gegenüber Putin fruchtet nicht


AI Summary Hide AI Generated Summary

Trump's Failed Charm Offensive

Donald Trump's attempts to broker peace between Russia and Ukraine through negotiations and a proposed summit with Putin have been unsuccessful. His approach, characterized by a belief in Putin's willingness for peace and pressure on Ukraine, has yielded no significant breakthroughs.

Continued Warfare and Russia's Stance

Despite Trump's efforts, Russia continues its attacks on Ukraine, including record numbers of drone strikes. The Kremlin rejects a comprehensive ceasefire, prioritizing discussions about the 'deeper causes' of the war, namely Ukraine's pro-Western orientation. Russia's desire for a pro-Russian regime in Kyiv further hinders negotiations.

Lack of Progress and US Options

While some minor concessions have been achieved, no substantial progress has been made on key issues. Initiatives like a moratorium on attacks on energy infrastructure have proven ineffective due to vagueness and lack of enforcement. Trump's frustration with Putin's stalling tactics is evident, leaving him with two options:

  • Continue courting Putin and maintaining the illusion of imminent progress, risking a continued lack of US military aid for Ukraine.
  • Increase American pressure through heightened sanctions and weapon deliveries to Ukraine, a course considered more likely to succeed but less probable given Trump's current approach.

The article concludes by suggesting that if Trump fails to act, Congress may need to take the lead in implementing stronger sanctions against Russia to pressure it towards peace negotiations.

Sign in to unlock more AI features Sign in with Google

Trumps Charmeoffensive gegenüber Putin hat nicht gefruchtet – um den Krieg zu stoppen, braucht es andere Ideen

Russland setzt seinen Vernichtungskrieg unbeirrt fort. Das war zu erwarten, nur Trump glaubte an den Friedenswillen des Kremls. Amerikanische Härte ist die einzige Sprache, die Putin versteht.

Jede Nacht treffen russische Kamikazedrohnen zivile Einrichtungen wie hier Ende März in Cherson. Anadolu/Getty

Geht Donald Trump bereits der Atem aus? Mit voller Wucht hatte der amerikanische Präsident im Februar eine neue Ukraine-Politik lanciert: Verhandlungen über einen Waffenstillstand und Pläne für ein baldiges Gipfeltreffen mit dem Kremlherrn Putin gehörten ebenso dazu wie massiver Druck auf die ukrainische Führung, bis hin zur Drohung mit dem Abbruch jeglicher Militärhilfe an das von Russland überfallene Land. In seiner üblichen Art schien Trump von keinerlei Zweifeln an seinem «Dealmaker»-Talent geplagt. Inzwischen wirkt er fast schon kleinlaut. Seine Verhandlungsinitiative steckt in der Sackgasse.

Optimieren Sie Ihre Browsereinstellungen

NZZ.ch benötigt JavaScript für wichtige Funktionen. Ihr Browser oder Adblocker verhindert dies momentan.

Bitte passen Sie die Einstellungen an.

Eine gewisse Wirkung hat Washington zwar erzielt. Kiew erklärte sich zu einer befristeten Waffenruhe bereit, obwohl ein solches Arrangement zum Leidwesen der Ukrainer keine Sicherheitsgarantien für das Land umfassen würde. Moskau setzte sich zumindest an den Verhandlungstisch und verwirft die Idee einer Waffenruhe nicht mehr generell. Aber weder in den Grundsatzfragen noch den technischen Details ist man sich entscheidend nähergekommen.

Das Töten geht unvermindert weiter

Der Kreml lehnt einen umfassenden Waffenstillstand ab, weil er lieber über die «tieferen Ursachen» des Krieges sprechen will. Gemeint ist damit die russische Obsession mit dem prowestlichen Kurs der Ukraine, die sich aus dem Machtbereich Moskaus lösen will und ihre Zukunft in der EU sowie unter dem Schutzschirm der Nato sieht. Einen Dialog mit dem demokratisch gewählten Präsidenten Selenski lehnt der Kreml ab, er wünscht sich stattdessen ein prorussisches Regime in Kiew.

Dass es für Trump nicht nach Wunsch läuft, zeigt sich auf dem Schlachtfeld ebenso wie auf diplomatischer Ebene. Im März hat Russland die Rekordzahl von 4198 Shahed-Kampfdrohnen gegen die Ukraine eingesetzt. Weil die Angreifer diese Waffen neuerdings in Schwärmen und aus grösserer Höhe auf ihre Ziele losschicken, ist die Flugabwehr immer öfter überfordert. Die Feuersbrünste der letzten Tage in Grossstädten wie Charkiw, Kiew, Odessa und Dnipro lassen das Friedensgerede für die Ukrainer wie Hohn erscheinen.

Die Idee, wenigstens manche Kategorien von Kriegshandlungen zu verhindern, ist zwar gut. Aber das grundsätzlich vereinbarte Moratorium auf Attacken gegen die Energieinfrastruktur funktioniert bis jetzt nicht, weil die Abmachung zu vage ist und sich nicht durchsetzen lässt. Beide Seiten werfen einander Verstösse vor. Allein am Dienstag und Mittwoch meldeten die Ukrainer ein zerstörtes Umspannwerk in Sumi, eine beschädigte Stromleitung in der Provinz Dnipropetrowsk und eine Artilleriesalve auf Cherson, die 45 000 Einwohner von der Elektrizitätsversorgung abschnitt.

Auch der amerikanische Vorschlag eines Waffenstillstands im Schwarzen Meer ist fürs Erste gescheitert, weil Moskau eine unerfüllbare Bedingung – die Aufhebung von Wirtschaftssanktionen – damit verknüpft. Seit dem letzten, für Trump enttäuschend verlaufenen Telefonat mit Putin sind zwei Wochen vergangen, ohne dass der Gesprächsfaden wieder aufgenommen worden wäre. Bedarf für eine weitere Verhandlungsrunde in Saudiarabien sieht Moskau nicht vor Mitte April. All dies riecht nach russischer Verzögerungstaktik. Trump ist dies nicht entgangen. Er ist frustriert über Putins Spiel auf Zeit – wie amerikanische Medien im Weissen Haus erfahren haben wollen.

Trump vor der Wahl zwischen zwei Optionen

Überrascht sollte der amerikanische Präsident jedoch nicht sein, denn genau dieser Verlauf war zu erwarten gewesen. Die entscheidende Frage ist nur, welche Konsequenzen Trump nun zieht. Er hat zwei ganz unterschiedliche Optionen: Er kann Putin weiter umwerben und der Öffentlichkeit noch eine Weile vorgaukeln, dass ein Durchbruch unmittelbar bevorstehe. Vielleicht wendet er sich irgendwann einem anderen Schauplatz zu, wo er sich mehr Erfolg verspricht. Diese Option hätte für die Ukraine jedoch den fatalen Nachteil, dass sie weiterhin ohne neue Militärhilfe der USA auskommen müsste.

Vernünftiger wäre deshalb ein anderes Vorgehen: Es braucht viel mehr amerikanischen Druck, um Russland kompromissbereit zu stimmen. Waffenlieferungen an die Ukraine und eine Verschärfung der Russland-Sanktionen wären klare Signale an den Kreml. Dass Trump hier die Initiative ergreift, ist jedoch unwahrscheinlich. Vielleicht muss ihn deshalb der Kongress auf diesen Weg leiten. Republikanische und demokratische Senatoren haben einen Gesetzesentwurf eingebracht, der drastische Sanktionen unter anderem gegen Russlands Erdölgeschäft vorsieht, falls Moskau nicht ernsthaft über ein Kriegsende verhandelt. Wenn der Präsident das Offensichtliche nicht erkennen will, müssen das in Washington andere für ihn tun.

🧠 Pro Tip

Skip the extension — just come straight here.

We’ve built a fast, permanent tool you can bookmark and use anytime.

Go To Paywall Unblock Tool
Sign up for a free account and get the following:
  • Save articles and sync them across your devices
  • Get a digest of the latest premium articles in your inbox twice a week, personalized to you (Coming soon).
  • Get access to our AI features

  • Save articles to reading lists
    and access them on any device
    If you found this app useful,
    Please consider supporting us.
    Thank you!

    Save articles to reading lists
    and access them on any device
    If you found this app useful,
    Please consider supporting us.
    Thank you!