Stand: 06.04.2025, 12:47 Uhr
Von: Xaver Eichstädter
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19 Jahre führten Arno und Andrea Henninger das Bräustüberl in Schönram, aber noch heuer machen sie Schluss. Wir blicken mit ihnen zurück - und mit Brauereichef Oberlindober in die Zukunft: denn das ein oder andere soll sich ändern und einen Nachfolger hat man noch nicht.
Petting - „Wir waren unser Leben lang in der Gastro, aber jetzt geht es Richtung Ruhestand“, sagt Andrea Henninger beim Besuch von chiemgau24.de - und fügt hinzu: „Hier soll ja auch mal wieder frischer Wind rein.“ Im Juni 2006 war es, als sie mit ihrem Mann Arno das Bräustüberl in Schönram übernahm. Doch zum 31. Oktober werden die beiden heuer aufhören. Beide sind jetzt 60 Jahre alt. Ob man schon gänzlich in Rente geht, da ist sich Henninger nicht sicher: „Aber Gastronomie in Eigenregie werden wir nicht mehr machen.“
Mehr zum ThemaDas Waginger „Parthenon“ expandiert: „Aber hier in Traunstein machen wir es anders“Andrea Henninger sieht es mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Das Bier zu präsentieren und wenn sich die Leute freuen, dass alles so gut ist, das wird mir fehlen. Genauso wie das Personal und die Gäste.“ Einer der Stammtische sei jeden Tag da. Andererseits freut sich Henninger darauf, auch mal „auf der anderen Seite“ im Bräustüberl zu sitzen - und auf mehr Freizeit: schwimmen oder wandern, Mann Arno ist gerne mit dem Motorrad unterwegs. „Wir waren wirklich gerne Wirtsleute hier.“
Klassisch bayerische und schwäbische Küche stand bei den Henningers auf dem Programm. Arno ist gelernter Küchenmeister und in Schönram Küchenchef, Andrea für Service „und das ganze Drumherum“ zuständig. Schon zuvor führten die beiden ein kleines Wirtshaus im Schwarzwald. Zurück gehen die beiden aber nicht. Früher wohnten Arno und Andrea Henninger mit ihren drei Buben überm Wirtshaus, inzwischen haben sie in Schönram selbst ein Haus. „Wir bleiben da“, strahlt Andrea.
Etwas turbulentere Zeiten kommen dagegen jetzt auf Brauereichef Alfred Oberlindober zu. Er hat noch keinen Nachfolger für Andrea und Arno Henninger - „und es muss weiterlaufen. Das Bräustüberl ist unsere Visitenkarte.“ Fest steht: Wenn die Pächter zum 31. Oktober Abschied nehmen, wird fünf Monate zugesperrt. Umbauten in der Küche oder den Toiletten stehen an, dazu eine energetische Sanierung. Zum 1. April 2026 soll es dann mit neuem Pächter wieder losgehen: „Wir suchen jemanden mit Herz und Hirn, der Freude am Menschen hat - und natürlich Erfahrung. Aber es muss kein Vollstudierter sein“, so Oberlindober.
Mehr zum ThemaStrafanzeige gegen Ex-Wirte in Bergen - jetzt Zoff vor Gericht: „Hatten nur Ärger damit“Eine größere Veränderung soll es künftig aber geben: „Im Biergarten wird es nicht mehr die ganze Karte geben, sondern nur noch Brotzeiten über Selbstbedienung. Und man darf sich sein Essen auch selber mitbringen“, plant der Schönramer Brauereichef. Die Getränke kommen aber auch weiterhin vom Kellner an den Tisch. Oberlindober sagt aber auch: „Nichts ist in Stein gemeißelt. Wenn wir wirklich keinen Pächter finden, ist es eine Option, dass die Brauerei das Bräustüberl selbst führt, mit einem Wirt als Partner.“
Mehr zum Thema„Nie was passiert und früher nie eine Debatte“: Muss Brünninger Weiher eingezäunt werden?In Schönram sieht man sich in optimaler Lage - zwischen Waginger See und Salzburg, „einem Drehkreuz vor allem für die Radler“. Mit einem neuen Konzept peilt man außerdem die 10.000-Besucher-Marke bei Brauereibesichtigungen an. Gastronomisch soll dieselbe Schiene wie bisher gefahren werden. „Die Henningers haben das 19 Jahre lang super gemacht“, lobt Alfred Oberlindober. Wohl mit ein Grund, warum Andrea Henninger zum Abschluss sagt: „Uns ist‘s schon wahnsinnig schwergefallen, die Entscheidung zu treffen, hier aufzuhören.“ (xe)
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